Steinbeisser



weitere Namen:

Gestreifter und gefleckter Steinbeisser / Seewolf / Karbonadenfisch / Koteletfisk (Dänemark)

Stenbit

Wolffish / Rock fish (England)

Loup de mer


Grösse:

bis 150 cm

Gewicht:

bis 25 kg

lat. Bez.:

gestreifter Seewolf: Anarhichas lupus L. / gefleckter Seewolf: Anarhic


Allgemein:

Der Seewolf fällt durch sein gefährlich aussehnendes großes Maul mit kräftigen, nach hinten gebogenen, Fangzähnen und abgeflachten, weiter hinten liegenden, Mahlzähnen auf. Sein Körper ist langgezogen, rund und wird gegen Schwanzende schmaler. Er ist entweder gestreift oder gefleckt. Seine Haut wird von den Norwegern zu Leder verarbeitet und ist das stärkste Leder der Welt. Deshalb sollte das Filetiermesser bei der Verarbeitung des Fisches sehr scharf sein. Sein Fleisch ist fest, weiß, fein strukturiert und von hervorragendem Geschmack. In Deutschland ist er wegen seinem hässlichen Kopf nur als Filet unter dem Namen Karbonadenfisch erhältlich. Besonders im Norden Norwegens kann er sehr groß werden und ein Gewicht bis zu 15 kg erreichen. Solche Exemplare sind jedoch die Ausnahme und Fische ab 8 kg gelten bereits als Kapital. Das Durchschnittsgewicht beträgt ca. 2,5-4 kg. Mit seinem starken Gebiss zertrümmert er vor allem Schalentiere. Gerade wegen seinem starken Gebiss ist bei der Landung Vorsicht geboten. Da der Fisch im Boot stark um sich schlägt und in alles beisst was ihm vors Maul kommt, muss man sehr achtsam sein. Ein Gummistiefel oder ein Handschuh bieten hier keinen Schutz vor einem wütenden Seewolf. Wer weiß, dass dieser Fisch eine Muschel wie eine Eierschale knackt möchte besser nicht daran denken, was passiert wenn einem Steinbeisser ein Finger oder Zehe vor das Maul kommt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ein Seewolf der sich nach der Landung vom Pilker gelöst hatte und nun in unserem Boot wild um sich schlug und sich in meiner Rute verbiss. Mein Vater und mein Bruder wären bei dem Versuch sich und ihre Füße in Sicherheit zu bringen fast aus dem Boot gesprungen. Die Spuren von seinen Zähnen im Gummimoos der Rute ermahnen mich noch heute bei diesem Fisch stets vorsichtig zu sein. Der Steinbeisser ist kein besonders starker Kämpfer. Normalerweise lässt er sich, außer einigen kurzen Schlägen im Mittelwasser, ohne Gegenwehr an die Wasseroberfläche bringen.

Köder:

Zur Beute des Steinbeissers gehören Krabben, Muscheln, Krebse und Einsiedlerkrebse. Die beste Montage für den Seewolf ist wohl die Steinbeisser Montage. Aber auch ein Pilker der mit Fischfetzen oder Muschelfleisch garniert ist, ist eine sehr erfolgsversprechend. Wer will kann es auch mit einer reinen Naturködermontage mit Muscheln probieren. Damit das Muschelfleisch besser am Haken bleibt wird es einfach in ein Haarnetz oder eine Strumpfhose eingebunden (Muschelstrumpf) und dann am Haken befestigt. Manchmal wird er aber auch auf Beifänger wie Gummimakks oder Dorschblinker gefangen.

Lebensraum:

Der Steinbeisser ist ein Grundfisch. Der gestreifte Seewolf kommt in Tiefen zwischen 20-200 m vorkommt. Der gefleckte Steinbeisser ist selten und kommt nur in Gegenden nördlich der Lofoten vor. Sein bevorzugtes Revier sind Tiefen zwischen 100-300 m. Beide Arten lieben steinigen und unebener Boden, kommen aber auch zwischen Tang und Geröll vor.

Fangmethoden:

Am besten hört man sich bei den norwegischen Fischern um, wo sich gute Stellen für Steinbeisser befinden. Meistens sind das Gegenden vor Inseln in der Mitte des Fjordes. Man sollte eine Rute der 20-30 lbs. Klasse wählen und eine Multirolle mit ausreichend geflochtener Schnur der Stärke von mindestens 0,25 mm. Dann wird in Tiefen zwischen 30-80 m mit der Steinbeisser Montage oder Pilker mit Fetzen gepilkt. Wer es auf den gefleckten Steinbeisser abgesehen hat muss in mindestens in 100 m Tiefe fischen. Hat ein Seewolf gebissen, sollte man sich die Stelle gut merken, da dort dann auch öfters noch weitere lauern.